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BayernNetzNatur-Projekte

Kleinteilige Landschaft in Oberfranken
BayernNetzNatur Projekte fördern naturnahe und kleinteilige Landschaften, wie das Beispiel hier aus Oberfranken zeigt. Bildautor: Siegfried Weid

Bei der Verbesserung des Biotopverbunds in Bayern nehmen BayernNetzNatur-Projekten eine Schlüsselrolle ein. Dabei liegt der Fokus auf der Stärkung bzw. Vergrößerung bestehender Lebensräume und/oder auf der Vernetzung der Lebensräume untereinander.
Besonders eindrucksvoll sind Projekte mit einer Projektfläche von mehreren 100 km², die über mehrere Landkreise gehen. Eines der ältesten und erfolgreichsten Vorhaben ist das 2005 abgeschlossene Projekt „Lebensraum Lechtal“. Entlang der „Florenbrücke Lechtal“, die die Alpen mit den Mittelgebirgen verbindet, wurden von Füssen im Süden bis Rain im Norden vor allem zahlreiche Magerrasen wiederhergestellt und miteinander vernetzt. In Nordbayern sind die „Sandachse Franken“, mit gut 1800 km², und das Juradistl-Projekt in der Oberpfalz, mit knapp 1700 km², die größten Projekte. In all diesen Projekten ist nicht nur die Vernetzung der Lebensräume, sondern auch die der Akteure von größter Bedeutung. Vor allem Landschaftspflege- und Naturschutzverbände sowie Kommunen und Naturschutzbehörden aus mehreren Landkreisen und Regierungsbezirken arbeiten dabei eng zusammen.
Nationale und internationale Aufmerksamkeit erreichen vor allem Projekte, die über die Grenzen Bayerns hinausgehen. Dazu zählen insbesondere Projekte entlang des „Grünen Bandes“, der ehemaligen Grenze zwischen Ost- und West-Deutschland, wo sich aufgrund der fehlenden landwirtschaftlichen Nutzung naturnahe Strukturen über viele 1000 km erhalten konnten. Ein gutes Beispiel dafür ist das Projekt „Grünes Band Rodachtal - Lange Berge – Steinachtal“, das 2010 als Naturschutzgroßprojekt des Bundes begann. Kooperationspartner waren hier die Freistaaten Bayern und Thüringen.
Insgesamt bietet die Verknüpfung zwischen ökonomischen und ökologischen Ansprüchen häufig eine gute Basis für gelungene Biotopverbundsysteme. So wurden im Projekt „Altmühlleiten“ Magerrasen nicht nur optimiert und durch das Beseitigen von Büschen vergrößert, sondern durch die Wiederherstellung von Triftwegesystemen für die Schäfer besser vernetzt. Damit kommen nicht nur die Schafe besser auf ihre Weideflächen – Viele andere Organismen nutzen die Triftwege als Wanderwege. Einige wenig mobile Arten sind sogar auf Schafe als Transportmittel angewiesen – z. B. Pflanzenarten, deren Samen im Fell, oder Schnecken, die zwischen den Klauen der Schafe von einer Fläche zur nächsten transportiert werden. Besonders wichtig ist die Verbundfunktion der Triftwege in Landschaften, in denen die Magerrasen von Natur aus stark isoliert sind und wie Inseln aus der umgebenden intensiv genutzten Landschaft herausragen – z. B. im Projekt „Heide-Allianz“.
Ein besonders gelungenes Beispiel für ein „Leben für den Biotopverbund“ ist die Stiftung „Kulturlandschaft Günztal“. Ausgehend vom Projekt „Biotopverbund Westliche Günz – Ottobeuren“ im Unterallgäu hat diese inzwischen die Trägerschaft von mehreren Projekten entlang der Günz übernommen – über drei Landkreise hinweg. Auch auf Gemeindeebene wurden schon Biotopverbund-Systeme etabliert. Ein Beispiel dafür ist der Biotopverbund der Stadt Mainburg (Landkreis Kelheim).