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Artenkennerausbildung

Das Bild zeigt einen Jugendlichen vor einem Wasserbecken, der eine Wassertierbestimmung durchführt

Nur durch die praktische (gemeinsame) Übung im Gelände, kann Artenwissen aufgebaut werden. Foto Andreas Zehm

Erkennen Sie, was am Wegesrand blüht, welcher Schmetterling in der blumenreichen Wiese Nahrung tankt oder welcher Vogel gerade singend um ein Weibchen wirbt? Dann gehören Sie zu einer schwindenden Gruppe. Verschiedene Untersuchungen belegen, dass immer weniger Menschen in der Lage sind, Pflanzen, Tiere und andere Organismen in der freien Natur zu erkennen und zu bestimmen. Es stellt sich die Frage, warum das so besorgniserregend für den Schutz der Natur und biologischen Vielfalt ist. Der Leitsatz „Nur das, was man kennt und schätzt, schützt man“ beantwortet diese Frage leider sehr gut. Mangelt es an Artenkenntnis, geht auch das Verständnis für ökologische Zusammenhänge und den Schutz der Natur verloren. Die Menschen verlieren auch das Heimatgefühl und ihre Identifikation mit einer intakten Umwelt. Die Landnutzer zeigen dadurch weniger Bereitschaft für nachhaltige und naturverträgliche Nutzungsformen. Im fachlichen Naturschutz sind vertiefte Artenkenntnis und Spezialistenwissen außerdem eine wesentliche Basis für die tägliche Arbeit.
Um Bayerns einzigartiges Naturerbe für künftige Generationen zu bewahren, braucht es daher dringend mehr professionelle Artenkenner, aber auch Laien mit fundierten Artenkenntnissen, die sich im Naturschutz engagieren und an der Umsetzung staatlicher wie verbandlicher Artenschutzmaßnahmen beteiligen.

Das Bild zeigt einen Jugendlichen vor einem Wasserbecken, der eine Wassertierbestimmung durchführt

Gräserbestimmung mit Lupe und Bestimmungsliteratur. Foto: Ulrich Müller

Das Biodiversitätsprogramm Bayern 2030 wurde konzipiert, um die nächste Generation dafür zu gewinnen, einen guten Beitrag für den Artenschutz und die Biodiversität zu leisten. In Zusammenarbeit mit den relevanten fachlichen Institutionen Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL), Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU) und Bayerisches Artenschutzzentrum (BayAZ), schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen, Universitäten und Hochschulen sowie Naturschutzorganisationen sollen die Rahmenbedingungen für die Schulung von Artenkenntnis deutlich ausgebaut werden.

Der dringende Bedarf dafür wurde im Rahmen eines vom Bayerischen Naturschutzfonds geförderten Projektes nachgewiesen, dass die „Erosion der Artenkenner“ ermittelt hat.